MX-Linux 19.2 startet nicht mehr - eigene Schuld [GELÖST]

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Norbert84
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MX-Linux 19.2 startet nicht mehr - eigene Schuld [GELÖST]

#1 Post by Norbert84 »

Hallo ihr lieben.

Leider muss ich um Hilfe betteln und bitte vorab um Entschuldigung für meine Inkompetenz.

Habe seit fast einem Jahr MX-L auf meinem Laptop, erst 19.1 dann 19.2. Das System liegt auf einer 500GB SSD und komplett verschlüsselt mit LUKS.

Bis gestern lief alles perfekt. Ich wollte ein kleines Bash-Skript, das ich in /home platziert habe verlinken nach /usr/local/bin um im Terminal nicht immer den kompletten benutzerdefinierten Pfad angeben zu müssen.
Die Verlinkung geschah im Terminal mit

Code: Select all

ln -s QUELLE ZIEL
Leider hatte ich vergessen den Dateinamen vom Skript anzufügen und somit wurde eine Verlinkung zum Verzeichnis bin gemacht. Nachdem ich den Fehler bemerkt habe, habe ich danach den zweiten, schwerwiegenderen Fehler gemacht. Ich wollte die Verlinkung wieder löschen und benutzte dabe

Code: Select all

rm
Ich bin mir leider nicht mehr sicher, aber ich glaube, via Terminal war ich im Verzeichnis /usr/local/bin. Zuerst schien nichts auffälliges passiert zu sein, dann wollte ich im besagten Verzeichnis via Thunar ein Terminal öffnen und es kam ne Fehlermeldung das .sh nicht gefunden worden wäre. Auch als ich auf der Tastatur die "Windows"-Taste drückte kam nicht das Whisker-Menü sondern auch ne Fehlermeldung.

Den nächsten Fehler begann ich (leider) das System neu zu starten.
Das System fuhr bis zur Passworteingabe der Verschlüsselung hoch. Nach Eingabe des Passwortes passierte allerdings lange nichts. Es dauerte ungewöhnlich lange. Als nach gefühlten 10 Minuten der Ladebalken vom cryptsetup am Ende angekommen war blieb es dabei:
Image

Nach drücken von F1 (meine ich) kam dieses:
Image

So, die Panik war und ist immer noch da. Ich kann nicht sagen was mich da gestern geritten hat.
Somit wende ich mich (verzweifelt) an euch und frage euch: Ist da noch was zu retten??? Wenn ja wie?

Trotz 1 Jahr Linux bin ich immer noch ein Noob, verzeiht mir dies bitte.

LG
Norbert
Last edited by Norbert84 on Wed Dec 16, 2020 12:16 pm, edited 1 time in total.

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gosia
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Re: MX-Linux 19.2 startet nicht mehr - eigene Schuld

#2 Post by gosia »

Hallo Norbert,
ich kann dir keine Lösung anbieten, weil ich in deinen Angaben keinen Fehler finden kann. Da sehe ich nichts, was das Problem verursachen könnte. Ich habe das mal nachgestellt, mit einem kleinen Skript in meinem Homeverzeichnis abc.sh. Nun dein Vorgehen:

Code: Select all

sudo ln -s /home/gv/abc.sh /usr/local/bin
zur Kontrolle

Code: Select all

ls -l /usr/local/bin
insgesamt 26M
lrwxrwxrwx 1 root root   15 2020-12-15 18:25 abc.sh -> /home/gv/abc.sh
-rwxr-xr-x 1 root root  385 2020-11-02 15:11 apt-history
-rwxr-xr-x 1 root root 7,0K 2020-01-16 15:57 block-advert.sh
-rwxr-xr-x 1 root root  304 2017-07-27 03:03 blueman-start
...
Du siehst, da passiert nichts schlimmes, es wird nur ein Softlink auf das Skript im Homevezeichnis angelegt. Weiter im Takt:

Code: Select all

cd /usr/local/bin
rm
rm: fehlender Operand
„rm --help“ liefert weitere Informationen.
mit rm allein dürfte also auch nicht passieren, es sei denn, Du hast

Code: Select all

rm *
benutzt. Das will ich aber lieber nicht nachstellen...
Und blosses Neustarten, wenn Du nicht gerade aus lauter Panik den Reset-Knopf dafür gedrückt hast, ist auch ungefährlich. Also, entweder fehlt noch ein wichtiger Punkt in deiner Schilderung oder das Problem liegt ganz woanders.
Ich würde mal versuchen, mit einem Live-System MX-Tools -> Boot-Reparatur aufzurufen, ob das was bringt.
Der Weg des geringsten Widerstandes wäre ein Backup neu einspielen.

viele Grüße gosia

Norbert84
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Re: MX-Linux 19.2 startet nicht mehr - eigene Schuld

#3 Post by Norbert84 »

Hallo gosia,
danke für deine Antwort.

Mein Text entstand aus meinem Gedächtnisprotokoll und kann Lücken aufweisen. Ich will versuchen mein Vorgehen zu erläutern:
- Skript xyz.sh erstellt unter /home/Norbert/bin
- Softlink erstellt:

Code: Select all

sudo ln -s /home/Norbert/bin /usr/local/bin
Hier siehst du das ich die xyz.sh vergessen habe.

Unter /usr/local/bin war dann der Softlink den ich wieder rückgägnig machen wollte -> Habe zuerst unlink ausgeführt allerdings (mal wieder) ohne den Dateinamen, also xyz.sh anzugeben (muss ich noch lernen sorry) also quasi so:

Code: Select all

sudo unlink /usr/local/bin
Und danach habe ich erst rm ausgeführt. Allerdings kann ich nicht mehr mit Sicherheit sagen ob nur

Code: Select all

sudo rm
oder

Code: Select all

sudo rm -R
Da ich mich via Terminal noch im Verzeichnis /usr/local/bin befand vermute ich meine Eingabe so:

Code: Select all

sudo rm bin
oder

Code: Select all

sudo rm /usr/local/bin
das kann ich leider nicht mehr mit Bestimmtheit sagen.

Den Bootloader reparieren hielt ich nicht für nötig. GRUB startet ja bis zum cryptsetup nur ab da, nach Eingabe der Passphrase, geht es nicht mehr weiter.

Was das Backup angeht:
Ja ist vorhanden, mit Snapshot erstellt, 4 Wochen alt. Das HOME-Verzeichnis hab ich heute via ext. HDD gesichert.
Allerdings ist dieses Snapshot knapp 110 GB groß da es das komplette System ist. Kein Plan ob ich das über ne ext. Festplatte machen kann.

LG
Norbert

EDIT:
Habe eben über Live-USB chroot-rescue-scan gestartet und diese Meldung erhalten:
Image
"bash" ist aber im Verzeichnis /bin vorhanden.

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gosia
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Re: MX-Linux 19.2 startet nicht mehr - eigene Schuld

#4 Post by gosia »

Hallo Norbert,
ist klar, dass man sich nicht mehr an alle Details erinnern kann. Manches kann man aber ausschliessen, und da ist weder

Code: Select all

sudo bin
rm: das Entfernen von 'bin' ist nicht möglich: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden
noch

Code: Select all

sudo unlink /usr/local/bin
unlink: Entfernen (unlink) von '/usr/local/bin' nicht möglich: Ist ein Verzeichnis
sudo rm /usr/local/bin
rm: das Entfernen von '/usr/local/bin' ist nicht möglich: Ist ein Verzeichnis
wahrscheinlich, um es mal vorsichtig auszudrücken.
Aber gut, das führt wohl zu nichts. Du kannst ja mal mit einem Livesystem nachsehen, ob noch alles in /usr/local/bin rumliegt.
Norbert84 wrote: Tue Dec 15, 2020 1:18 pm "bash" ist aber im Verzeichnis /bin vorhanden.
Schwierig. Liegt vielleicht daran, das alles verschlüsselt ist und chroot-rescue-scan das Verzeichnis nicht lesen kann, aber ich weiss es nicht.
Norbert84 wrote: Tue Dec 15, 2020 1:18 pm Allerdings ist dieses Snapshot knapp 110 GB groß
Ist ja riesig, mein Snapshot hat ca. 10 GB.
Mir fällt leider nichts mehr ein. Entweder meldet sich hier noch jemand, oder Du versuchst es mal auf englisch im entsprechenden Bereich.
Da Du das Homeverzeichnis noch extra hast kannst Du aber auch eine Neuinstallation machen mit anschliessendem Zurückspielen des Verzeichnisses. Lohnt sich aber wohl nur, wenn Du noch nicht zuviel am System gebastelt hast.

viele Grüße gosia

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fehlix
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Re: MX-Linux 19.2 startet nicht mehr - eigene Schuld

#5 Post by fehlix »

Naja Du kannst ja beides, von einem LiveUSB gebooted, "einhängen" : Die verschlüsselte Partition mit Thunar.
Und die Snapshot ISO, mit sudo isomount "snapshot.iso",
da gibst dann unter /mnt/iso/sq1 den Inhalt des linuxFS Datei Systems
Da kannst Du mal schauen, was da alles auf der luks partition fehlt.
Am einfachsten mach ich sowas mit mc (Midnight Commander)

Norbert84
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Re: MX-Linux 19.2 startet nicht mehr - eigene Schuld

#6 Post by Norbert84 »

Hallo ihr lieben.
@gosia:
Heute Morgen auf der Arbeit kam mir die Idee mal die bash-history zu durchsuchen um evtl. etwas Klarheit zu schaffen (oder auch nicht):

Code: Select all

sudo unlink /bin
sudo unlink /bin/
sudo unlink /bin
sudo rm /bin
sudo ln -s /home/noman/bin/ /usr/local/bin/
cd /usr/local/bin/
Das sind die letzten Einträge. Da leider VOR "sudo unlink /bin/" kein Eintrag wie cd /Pfad/Pfad1 vorhanden ist, kann ich leider nicht mehr sagen in welchen Verzeichnis ich mich befunden habe.
Und im /usr/local/bin ist alles vorhanden, wie auch im Snapshot.

Die ISO ist groß weil ja das komplette System drauf ist inkl. VM's, Videos, Musik.

@fehlix
Sorry, ehrlich gesagt versteh ich nur Bahnhof. Die verschlüsselte Partition ist, nach Eingabe der Passphrase, eingehangen. Dann einfach das ISO mounten und ALLES vergleichen was fehlt?
Ich würde versuchen LiveUSB über ne Virtuelle Maschine zu starten und von da aus das ISO mit dem MX Live-USB Maker auf die externe Festplatte zu schreiben. Muss die Platte vorher Partioniert und/oder formatiert werden in ein anderes Dateisystem oder macht der MX Live-USB Maker das von alleine?

PS: Die ISO befindet sich nicht auf dem "Problemrechner" sondern als Backup auf einem NAS.

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fehlix
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Re: MX-Linux 19.2 startet nicht mehr - eigene Schuld

#7 Post by fehlix »

Norbert84 wrote: Wed Dec 16, 2020 7:15 am

Code: Select all

sudo unlink /bin
sudo unlink /bin/
sudo unlink /bin
sudo rm /bin
sudo ln -s /home/noman/bin/ /usr/local/bin/
cd /usr/local/bin/
Sieht doch gar nicht so schlimm aus.
/bin is ein Symlink, den Du gelöscht hast.
und mit dem
"ln -s /home/noman/bin/ /usr/local/bin/ "
hast Du nur einen harmlosen Symlink als
"/usr/local/bin/bin -> /home/noman/bin/"
erzeugt.

Quick-Fix:
1. Starte mit MX LiveUSB den "Problem"-Rechner
2. Öffne die "kaputte" Luks-Partition im Thunar-Dateimanager
3. Öffne ein Terminal im "/"-Order der entschlüsselten Luks-Partition.
(Also etwa im Ordner "/media/demo/rootMX19/" , wobei hier "rootMX19"
der Bezeichner der verschlüsselten root-Partition ist.)
4. Wiederherstellen des fehlenden "/bin" -Symlinks auf der Luks Partition:

Im Terminal im aktuellen "/"-root Ordner den "/bin" Symlink wieder herstellen:

Code: Select all

sudo ln -s usr/bin ./bin
und den misslungenen "bin/bin" Symlink löschen

Code: Select all

sudo rm "./usr/local/bin/bin"
Sieht bei meinem Testlauf so aus:

Code: Select all

demo@mx1:/media/demo/rootMX19
$ sudo ln -s usr/bin ./bin
demo@mx1:/media/demo/rootMX19
$ ls -ld ./bin
lrwxrwxrwx 1 root root 7 Dec 16 14:16 ./bin -> usr/bin
Norbert84 wrote: Wed Dec 16, 2020 7:15 am Sorry, ehrlich gesagt versteh ich nur Bahnhof. Die verschlüsselte Partition ist, nach Eingabe der Passphrase, eingehangen. Dann einfach das ISO mounten und ALLES vergleichen was fehlt?
Naja, brauchst Du ja wahrscheinlich mit obiger Lösung nun nicht mehr.
Aber zur Info: Um in ein MX LiveISO/Snapshot "reinzuschauen",
Die ISO auf einem medium intern/extern zur Verfügung stellen
und mit

Code: Select all

sudo isomount snapshot-name.iso
wird die ISO zweifach gemountet :
Einmal der Inhalt der ISO
und zusätzlich der Inhalt des "ge-Squash-ten" linuxfs-Dateisystems.
Beide befinden sich dann lesbar unter /mnt/iso
:puppy:

Norbert84
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Re: MX-Linux 19.2 startet nicht mehr - eigene Schuld

#8 Post by Norbert84 »

Hallo fehlix,

danke für deine Mühe, allerdings hat es nichts gebracht. Hier die Reihenfolge die ich gemacht habe:

Code: Select all

demo@mx1:/media/demo/rootMX19
$ sudo ln -s usr/bin ./bin

Wir gehen davon aus, dass der lokale Systemadministrator Ihnen die
Regeln erklärt hat.  Normalerweise läuft es auf drei Regeln hinaus:

    #1) Respektieren Sie die Privatsphäre anderer.
    #2) Denken Sie nach, bevor Sie tippen.
    #3) Mit großer Macht kommt große Verantwortung.

[sudo] Passwort für demo: 
demo@mx1:/media/demo/rootMX19
$ sudo rm "./usr/local/bin/bin"
rm: das Entfernen von './usr/local/bin/bin' ist nicht möglich: Datei oder Verzeichnis nicht gefunden
demo@mx1:/media/demo/rootMX19
$ ls -ld ./bin
lrwxrwxrwx 1 root root 28 Dez 14 17:35 ./bin -> /media/demo/rootMX19/usr/bin
demo@mx1:/media/demo/rootMX19
$ 
Die zusätzliche /bin in /usr/local/bin hatte ich vorher wohl schon gelöscht.

Bevor ich deinen Quick-Fix gemacht habe hatte ich noch das Verzeichnis /usr/bin mit dem aus dem Snapshot verglichen und es fehlten ca. 120 Dateien. Habe dann mit MC das Verzeicnis /bin vom Snapshot rüberkopiert.

Hilft nichts, muss wohl über MX Live-USB Maker die ISO auf die externe Festpallte schaufeln und das dortige System installieren.
Muss ich denn noch etwas beachten oder Vorarbeit machen wenn ich MX Live-USB Maker nutze?
Der dortige "Installer" wird ja wohl der gleiche sein wie ein normales MX-Linux, zwecks Verschlüsselung die wieder drauf soll.

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Re: MX-Linux 19.2 startet nicht mehr - eigene Schuld

#9 Post by fehlix »

Norbert84 wrote: Wed Dec 16, 2020 9:43 am

Code: Select all

demo@mx1:/media/demo/rootMX19
demo@mx1:/media/demo/rootMX19
$ ls -ld ./bin
lrwxrwxrwx 1 root root 28 Dez 14 17:35 ./bin -> /media/demo/rootMX19/usr/bin
$ 
Da stimmte was nicht.
Der Symlink ./bin muss auf "usr/bin" verweisen. Also bitte nochmal.
D.h ./bin symlink löschen, und wie beschrieben neu erzeugen.

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fehlix
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Re: MX-Linux 19.2 startet nicht mehr - eigene Schuld

#10 Post by fehlix »

Norbert84 wrote: Wed Dec 16, 2020 9:43 am Bevor ich deinen Quick-Fix gemacht habe hatte ich noch das Verzeichnis /usr/bin mit dem aus dem Snapshot verglichen und es fehlten ca. 120 Dateien. Habe dann mit MC das Verzeicnis /bin vom Snapshot rüberkopiert.
Da Dein /bin auf ein anderes Verzeichnis verlinkt war, hast Du nur die Dateien im LiveISO überschrieben ( oder doch nicht?),also auch nicht so schlimm. Besser in kleineren Schritten vorgehen bevor es zu spät ist.
Und falls Du doch tatsächlich alles aus dem Snapshot in die Luks-root überschrieben haben solltest, und nicht nur die fehlenden sondern auch die vorhandenen, könnte das schon etwas mehr kaputt gemacht haben.

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